Mit dem zunehmenden Patienteninteresse an hoch ästhetischem Zahnersatz im Bereich der Implantatversorgung steht gleichzeitig auch die Frage nach der immunologisch verträglichsten Materialzusammensetzung von künstlichen Zahnwurzeln im Mittelpunkt der zahnmedizinischen und zahntechnischen Grundlagenforschung.
Metallfreie biokompatible Hochleistungswerkstoffe aus Zirkoniumoxid-Keramik oder modernem Spezialkunststoff sind nicht nur extrem bruchstabil, sondern verhalten sich im menschlichen Organismus neutral und rufen – wie wissenschaftliche Studien belegen – keine unerwünschten Abwehr- oder Entzündungsreaktionen des Immunsystems hervor.
Als Alternative zu Zahnimplantaten aus Titan, die nach der Integration in den Kieferknochen (Osseointegration) unterschiedliche immunologische Unverträglichkeitsreaktionen hervorrufen können, bieten metallfreie vollkeramische Zahnimplantate deutliche medizinische und ästhetische Vorteile.
Besonders in ästhetisch schwierigen Situationen, d.h. bei Patienten mit dünnen Kieferknochen oder dünnem Weichgewebe des Zahnfleisches kann bei Titanimplantaten ein sichtbarer, ästhetisch störender Grauschimmer auftreten. Im Fall einer Zahnfleischrezession mit einhergehender Rückbildung des Kieferknochens (Periimplantitis) können langfristig sogar Teile des metallfarbenen Implantatkörpers (Abutment) sichtbar werden.
Das zahnfarbene Zirkonoxid hingegen wird nicht nur ästhetisch angenehmer wahrgenommen, sondern bietet auch aufgrund seiner plaque- und zahnsteinabweisenden Keramik-Oberfläche ein deutlich geringeres Risiko einer Periimplantitis.
Je nach individueller Anamnese bieten Zahnimplantate aus Vollkeramik aufgrund ihrer zahnfarbenen, allergieneutralen und gewebefreundlichen Materialeigenschaften – vor allem im Bereich der sichtbaren Frontzähne – hervorragende bioästhetische Möglichkeiten in der metallfreien Implantologie.